Anderswo, Frankreich, Gärten
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Monets Gartentraum in Giverny

Der Seerosenteich von Monet. | waldspaziergang.org

Ein großer Garten mit grüner Wiese, auf die ein paar schöne alte Bäume ihre kühlen Schatten werfen. Duftende, elegante Blumenbeete entlang sandiger Wege, die großartig geschwungenen Linien folgen. Ein französisches Landhaus mit einem kleinen Café, durch dessen große Fenster sich der Gast in den Garten des Künstlers hineinträumt. Und Rosen, viele Rosen.

So könnte er aussehen, der Garten von Monet. Und das tut er auch. Fast.

Haus und Garten von Monet

An einem Samstag im Juli machen wir uns auf den Weg. Von unserem Ferienhaus in Villers-en-Arthies sind es etwa zwanzig Minuten Fahrtzeit nach Giverny, dem kleinen Dorf, das sich Monet 1883 zum Leben und Schaffen aussuchte.

Giverny | Waldspaziergang.org

Schon rechtzeitig am Ortseingang sind im Ort Parkplätze ausgeschildert, zum Garten muss man nur dem Besucherstrom folgen. Ein erster Blick auf Giverny: der Ort besteht hauptsächlich aus einer langen Straße, links und rechts schöne alte Häuser, Höfe, Mauern. Ein Garten hier, ein Restaurant da, ein Atelier dort. Ein paar Souvenirläden. Regenschirme mit Monets Seerosen-Motiv hängen über einer der Türen.

Von der Hauptstraße Givernys wirkt das Anwesen Monets absolut unauffällig. Würden keine Leute davor stehen und nicht ein entsprechendes Schild an der Hauswand hängen, man würde vorbeilaufen. Der Eintritt kostet 9,50 € für einen Erwachsenen. In den Garten hinein und später auch wieder raus wird der Besucher durch einen großen Shop (natürlich) geleitet. Dieser schöne große Raum war einst das Atelier des Malers.

Haus von Monet in Giverny | Waldspaziergang.org

Durch Monets Haus geht es relativ schnell. Niemand möchte den unzähligen Fotografen zu lange im Weg stehen oder einen Stau erzeugen. Alles hier wurde authentisch rekonstruiert. Die Räume hängen voller Bilder. Japanische Kunst weckt zur Zeit Monets großes Interesse in Frankreich, Claude Monet hat einige Werke davon gesammelt.

Monets Haus in Giverny | Waldspaziergang.org

Die Gärten „Clos Normand“ und „Jardin d’Eau“

Monet hatte eigentlich zwei Gärten: Der Garten, auf den er direkt aus dem Haus schaute, ist der Clos Normand. Erstaunlich hier: alles geordnet, gerade, eckig. Gerade Wege, rechteckige Blumenbeete.

Der Garten von Monet. Clos Normand | Waldspaziergang.org

Der Wasser-Garten („Jardin d’Eau“), der Garten mit dem Seerosenteich und der japanischen Brücke, befindet sich hinter dem Hausgarten, dem Clos Normand. Dazwischen verläuft eine Straße. Monet liebte den Wasser-Garten besonders. Er hatte mehrere Gärtner, von denen einer nur für die Schönheit der Seerosenblätter zuständig war. Sagt man zumindest.

Monets Wassergarten | Waldspaziergang.org

Im Wasser-Garten findet man hohe Bäume und schattige Plätzchen. Und geschwungene Wege. Auf den Brücken tummeln sich die Besucher. Jeder will mal draufstehen und runtergucken oder von weitem ein schönes Foto machen mit dem oder der Liebsten drauf. Nun ja, man ist halt nicht allein auf der Welt. Oder in Monets Garten …

Die japanische Brücke von Monet | Waldspaziergang.org

Hmmm …

Mir fehlt hier in den Gärten ein wenig die Weite. Vielleicht auch die Ruhe. Alles ist recht dicht beisammen, Wege, Pflanzen, Menschen. Die schmalsten Wege im Clos Normand sind jetzt gesperrt, für die vielen Besucher sind sie viel zu eng. Die Straße zwischen den Gärten ist viel befahren.

Trotzdem ist es schön hier. Zwar anders, als ich es mir vorgestellt hatte, aber trotzdem schön. Die kreative Atmosphäre ist erhalten geblieben. Man fühlt sich wie in einer Kunstausstellung oder einem Museum. Na gut, es ist ja irgendwie auch eins.

Monet …

Monet war nicht nur Maler, sondern auch Gärtner aus Leidenschaft. Er blieb hier in Giverny 43 Jahre lang bis zu seinem Tod 1926. Monets Grab befindet sich auf dem Friedhof an der Kirche von Giverny. Einfach die Straße rauf, vorbei am Souvenirladen mit den Seerosen-Regenschirmen.

Unser Monet-Besuch war Teil unserer Nordfrankreich-Rundreise: Hamburg-Normandie-Bretagne und wieder zurück. Sehr unterstützt haben uns diese Reiseführer*: „Frankreich“ von Lonely Planet und „Bretagne“ von Baedeker.

Alles Liebe

Berit

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Kategorie: Anderswo, Frankreich, Gärten

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3 Kommentare

  1. Hallo Berit,
    schön mal wieder etwas von Dir zu lesen!
    Dir noch einen schönen Sommer mit vielen Gartenbesuchen!
    LG Simone

  2. Dank Giverny ist auch das Orangeriemuseum in Paris zu einem echten Mekka für Kenner der impressionistischen Kunst geworden. Der Hauptstolz des Museums ist die ovale Halle, die dem großen Claude Monet mit seinen Seerosen vorbehalten ist. Hier können Sie die Schönheit von acht riesigen Seerosen-Tafeln genießen, die der Meister im letzten Jahrzehnt seines Lebens in Giverny gemalt hat. Der Kurator des Museums nennt diesen Saal „die Sixtinische Kapelle des Impressionismus“. In jedem Fall einen Besuch wert, wenn man in Frankreich ist….

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