Beim erneut fantastischem Frühstück im Casa do Antonio in Velas suchen wir uns als Tagesziel den Höhenwanderweg aus, den wir zur Hälfte laufen wollen: Verkürzte Variante von Nr. 41 im Rother Wanderführer Azoren.
HÖHENwanderweg heißt: auf dem Inselrücken São Jorges, in etwas über 1000 m Höhe.
Auf dem Weg zum Pico
Wir zirkeln unseren Mietwagen aus der Innenstadt von Velas raus. Fast alle Straßen sind gesperrt, weil wir kurz vor dem Pfingstwochenende stehen. Im Zentrum wird eine Bühne aufgebaut und bunte Wimpel werden aufgehängt.
Schöne Aussicht auf dem Weg zur Wanderung: Unten die Landebahn von São Jorge, im Hintergrund die Insel Pico, mit der unverkennbaren Spitze des – Pico.
Von der ER3 zum Pico da Esperança
Wir starten an der Straße ER3. Zum Pico da Esperança sind es 5 km.
Die Schotterpiste läuft sich gut. Sie ist so breit, dass sie auch befahren werden kann. Der Himmel ist teilweise bewölkt, trotzdem reicht es für eine tolle Aussicht von hier oben. Man kann rundherum die Nachbarinseln sehen.
Das satte Grün ist unglaublich, sanfte Hügel dazu und lange Hortensien-Reihen. Jetzt im Mai blühen die Hortensien leider noch nicht wirklich.
Die Strecke führt an mehreren Vulkankegeln vorbei, der Pico Morro Pelado hat eine markante „eingebrochene“ Spitze. Sieht sehr schön aus:
Dieser Pico hat allerdings auch ein Stück traurige Vergangenheit: Gegen seinen Hang prallte im Dezember 1999 ein Passagierflugzeug der SATA, das auf dem Weg von Ponta Delgada nach Flores war. Alle 35 Insassen kamen dabei ums Leben, unter ihnen der Pfarrer der Insel Flores. Gedenktafeln erinnern hier an das Unglück.
Ziel unserer Strecke ist der Pico da Esperança, der höchste Berg von São Jorge mit 1053 Metern Höhe.
Ganz eben ist die Hochebene dann doch nicht. Es kann auch mal gut bergauf gehen … Sieht nicht nur anstrengend aus, sondern das ist es auch ;-)
Auf dem Rückweg hat es sich ganz schön zugezogen, die Fotoapparate können wir einpacken. Nix mehr mit Aussicht:
Zurück in Velas
Essen im Açor. Die Kellnerin spricht kein Englisch. Das Essen würde eine halbe Stunde brauchen, kündigt sie uns irgendwie an. Macht uns nichts, wir haben ja Zeit ;-)
Aussicht vom Balkon: Vor der Abendfähre kommt heute noch die Santorini Express, bringt und holt Passagiere und Autos. Ein ganz schöner Brummer für diesen kleinen Hafen.
Dies war Tag 10 im Reisetagebuch Azoren.