Erster Tag auf Sao Jorge und erstes Frühstück im Casa do Antonio: Obstsalat vielfältig und frisch, Käse aus der Region … Alles sorgfältig zusammengestellt und zubereitet.
Unser Zimmer mit Aussicht auf den Hafen von Velas lässt uns teilhaben am Geschehen: Die nächste Fähre ist da. Menschen kommen an und werden freudig begrüßt, andere verabschieden sich und steigen auf das Boot.
Gegen Mittag holen wir unseren Mietwagen. Die Autovermietung befindet sich direkt gegenüber des Hotels São Jorge Garden. Dieser Wagen ist zwar innen nicht mehr so schön wie der auf Flores, dafür viel leistungsstärker. Auf Flores wären wir fast eine 15% Steigung nicht einmal im ersten Gang hochgekommen. Was passiert denn dann – schieben? Oder den nächsten Bauern fragen, ob er einen mit dem Traktor die Straße raufzieht …
In den Westen von São Jorge
Wir wollen heute zum Parque das Sete Fontes und zum Farol (Leuchtturm). Der Parque das Sete Fontes ist sehr idyllisch mit Bäumen und kleinen Teichen, inmitten einer sanft hügeligen Weidelandschaft. Am Wochenende soll der Park ein gern besuchtes Ausflugsziel sein, heute können wir hier ganz allein umherstreifen.
Blumen, Blumen, Blumen …
Die Hortensien beginnen mit der Blüte, Azaleen gibt es hier in prächtiger Heckenform und diese niedlichen kleinen rosa Dinger habe ich auch wieder entdeckt: Knöpfchen-Knöterich.
Wir stiefeln rauf zum Miradouro, der hier im Park ausgeschildert ist. Die Aussicht von oben ist grandios. Der nahegelegene Ort heißt Rosais.
Ponta dos Rosais
Wir fahren weiter zum Farol. Diese westliche Landspitze nennt sich Ponta dos Rosais. Man kann auch zum Leuchtturm wandern, wenn man möchte (Rother Wanderführer „Azoren“, Wanderung Nr. 38). Dann würde man zumindest die Reifen seines Mietwagens schonen, denn die Schotterpiste hat es ganz schön in sich.
Der Leuchtturm selbst ist mal nicht so romantisch, wie man es von solch einem Bauwerk erwartet. Nach meinem Empfinden eher ein grauseliger Betonkomplex. Der Farol wurde vor einigen Jahren von einem Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen und dann aufgegeben.
Vom Walausguck in der Nähe hat man tatsächlich einen schönen Ausguck – sowohl aufs Meer als auch aufs Land.
Linktipp: Auf diesem portugiesischen Blog gibt es Fotos der Westspitze vom Meer aus gesehen (Bilder 12 + 13). Sehr beeindruckend. Dann versteht man auch, warum die Insel São Jorge optisch als „Seeungeheuer“ beschrieben wird.
Zurück in Velas
Zurück in Velas suchen wir noch einen Supermarkt. Gesucht und gefunden. Im Vergleich zu Flores gibt es hier ein sehr viel größeres Angebot an frischen Lebensmitteln zum Kochen, nur nützt es uns hier nichts: Wir haben hier keine Küche.
Abendessen in einer Pizzeria. Die (noch sehr junge) Bedienung lernt neben der Arbeit für die Schule. Zufällig gerade Deutsch. Warum sie sich ausgerechnet Deutsch ausgesucht hat, fragen wir sie. Sie mag die Herausforderung, erzählt sie uns, und außerdem könne sie damit neben Englisch am meisten anfangen. Ein Deutsch-Schulbuch in einer Pizzeria auf den Azoren …
Abendspaziergang zum Hafen. Die Fähre hat gerade wieder angelegt …
Dies war Tag 9 im Reisetagebuch Azoren.
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