Den Dezember auf Madeira zu verbringen, oder wenigstens ein paar Tage, war seit geraumer Zeit ein Traum von mir. Ich wollte endlich mal die Weihnachtsbeleuchtung von Funchal in Aktion sehen. In diesem Jahr hat es geklappt!
In der Casa Biologica war noch genau eine Woche frei, wie für uns gemacht.
So wird auf Madeira für Weihnachten dekoriert
Zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest sind die Kirchenvorplätze in den Dörfern mit großen Lichterketten geschmückt. An den Wohnhäusern darf es auch mal kräftig blinken. Während wir in Deutschland meist dezent weiß beleuchten, greifen die Madeirenser auch gern zu leuchtendem Rot oder Blau.
Ganz wichtig: die Krippe! So ziemlich jedes Dorf hat eine kleine Krippe aufzuweisen, die die Dorfbewohner oft gemeinsam aufgebaut haben. Auf dem sonntäglichen Obst-und-Gemüse-Markt in Prazeres dürfen wir schon drei kleine Könige bewundern, in Porto Moniz gibt es an der Promenade bereits die große Krippen-Version mit dicken Schafen und in Funchal nimmt die Krippe standesgemäß einen größeren Teil der Fußgängerzone ein.
Die kleinen Könige in der Markthalle von Prazeres:
Sommerstimmung mit Weihnachtskrippe in Porto Moniz:
Die ebenfalls aufwändig ausgeschmückte Krippe in Funchal:
Weihnachtsmarkt in Funchal
Funchal hat einen kleinen Weihnachtsmarkt mit ein paar Büdchen, 100 Meter von der schönen Kathedrale Sé entfernt: Blumen, Gemüse, Getränke, Brot und die typischen madeirensischen Handarbeiten werden angeboten. Wer ein wenig Zeit hat (und nicht gleich noch Auto fahren muss), sollte unbedingt ein kleines Gläschen Poncha (traditionelles Mixgetränk aus Zitrone, Honig und Zuckerrohrschnaps) probieren, den es hier unter anderem mit Passionsfrucht vermixt gibt.
Gleich neben dem Weihnachtsmarkt treten Folkloregruppen und Chöre auf. Jeden Tag Programm. Ja … ok, touristisch angehaucht, aber doch ganz süß gemacht. Man darf nicht vergessen, dass an jedem Tag einige Hundert Kreuzfahrtteilnehmer (Aida und Co.) Funchal bevölkern und die Stadt natürlich einen guten Eindruck machen möchte.
Funchals Weihnachtsbeleuchtung ist ein Traum!
Die Straßen Funchals werden schon ab Oktober auf die Weihnachtszeit vorbereitet, Ende November beginnt in der Stadt das große Leuchten: Jede Straße ist mit fantasievollen Leuchtmotiven geschmückt, eins schöner als das andere. Ich muss sagen, da lassen sich die Madeirenser wirklich was einfallen.
Vor dem Haupteingang der Kathedrale Sé in Funchal stehen in jedem Jahr zwei große Engel. Mit dem Hintergrund der Kathedrale sind sie für mich hier der Mittelpunkt der Weihnachtsbeleuchtung. Abends ist es einfach wunderschön.
Gut sichtbar für die Kreuzfahrtschiffe ist die Promenade geschmückt. In jedem Jahr steht ein anderes Motiv im Mittelpunkt:
Die beiden leuchtenden Herren mit der Tragestange auf den Schultern sind ein typisches Madeira-Motiv. So wurde früher transportiert, auch manche Herrschaften haben sich so durch die Gegend tragen lassen.
Funchal abends, vom Kreuzfahrtterminal aus gesehen. Ein Traum, oder?
Das Richtige für „Weihnachtstrubel-Flüchter“
Klar kann man sich auch auf Madeira weihnachtlich einrichten. Abgesehen vom Weihnachtstag in Funchal, ging es für uns in dieser Dezemberwoche aber zurück in den Sommer.
Wir hatten so viel Glück mit dem Wetter: jeden Tag Sonnenschein, 20 Grad auf Calheta-Höhe, frühstücken auf dem Balkon, kurzärmlig und in Sonnenmilch gebadet. Plus herrliche Sonnenuntergänge über dem Atlantik!
Wie meine Mutter sagt: Wenn (Weihnachts-)Engel reisen … ;-)
Alles Liebe
Berit