Weiterhin haben wir Wind. Sehr viel Wind.
Trotz des „Zottelhaar“-Wetters wollen wir die Tour Nr. 73 aus dem Rother Wanderführer für die Azoren gehen: die Wanderung auf die Fajã de Lopo Vaz. Aber erst mal sehen, ob wir hier nicht von der Wand gefegt werden.
Fajã de Lopo Vaz
Wir fahren bis zu dem Picknickplatz, an dem die Tour startet, wenige Kilometer hinter Lajes das Flores. Der erste Teil des Weges hinunter zur Fajã ist noch windgeschützt, die Seite ist zum Meer hin mit Bäumen bewachsen. Das ändert sich aber bald und DANN etwas dichter an der Wand zu gehen, ist keine schlechte Idee. Einige Windböen haben doch sehr viel Kraft. Der Weg ist aber sonst ganz ok und wir kommen gut unten am Strand an.
Der Atlantik ist soooo toll, wir haben tolle Wellen. Das rhythmische Rollen der Steine unter den aufgewühlten Wellen ergibt ein schönes Geräusch. Im Sommer wird an diesem Strand gebadet. Fotopause – die Linsen sind durch den sprühenden Atlantik ruck zuck betropft. Hach, schöner wilder Ozean!
Wir gehen noch ein Stück in die Fajã hinein. Hier stehen u. a. Bananenstauden, Ananas und Yams. Irgendwann wird der Weg richtig matschig und wir drehen um. Das Zuckerrohr, das meterhoch am Wegrand wächst, ist wie ein Windspiel: Die Rohre klappern aneinander, wenn der Wind durch sie hindurch fegt.
Was ist eigentlich eine Fajã?
Eine Fajã ist eine Ebene unterhalb einer Felswand, die durch abgerutsche Felsmassen und Geröll entstanden ist. Fajãs sind teilweise bewohnt und meist bewirtschaftet, weil auf ihnen ein besonders günstiges Klima herrscht. Sie sind meist etwas schwerer zugänglich (klar, man muss ja praktisch immer an einer Felswand runter), mancherorts gibts aber auch schon kleine Straßen dafür. Wir werden auf den Azoren noch mehr Fajãs sehen. Eine Fotoberühmtheit ist zum Beispiel die Fajã dos Cubres auf Sao Jorge.
Das war Tag 6 im Reisetagebuch Azoren.
Der Atlantik, der Wind, die Wellen – wirklich toll, weil Leben darin steckt! Ich liebe das Meer, die Wellen und den Wind. Ich liebe das Leben. Es ist großartig leben und reisen zu dürfen und andere Menschen kennen zu lernen. Das ist wahres Glück und besser als Millionen auf dem Konto zu haben. Erzählen wir anderen Menschen davon und teilen wir so unser Glück mit ihnen. Eine schöne Geschichte lässt uns träumen und die Sorgen des Alltags für einige Stunden vergessen. Liebe Berit, ich wünsche Dir allzeit eine gute Reise!